Gäste im Haus

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Im Schulhaus am Klosterweg gingen durch die Jahre nicht nur die Schüler, die Lehrkräfte und das Hauspersonal ein und aus, sonder auch zahlreiche Gäste. Das Gebäude diente dem Sportverein und anderen Vereinen, der Volkshochschule, einer Ballet- und einer Tanzschule sowie dem Blutspendedienst mit seinen Räumlichkeiten und Einrichtungen.

Außerdem fanden sportliche Turniere, Ausstellungen, Wettbewerbe und Konzerte außerschulischer Veranstalter darin statt.

Aber auch die Schule selber hatte Gäste: Der Elternbeirat tagte regelmäßig im Haus, die Berufsberatung kam, der Schularzt führte Untersuchungen durch, manchmal auch Impfungen, der Schularzt schaute sich die Zähne der Schüler an, die Schulsparkassen wurden entleert, Bundeswehr und Sozialversicherungen informierten, zur Schullaufbahnberatung und zum Teil auch zur Testung von Schülern wurden Lehrkräfte anderer Schularten eingeladen, und die Polizei bildete Schulbuslotsen aus und kontrollierte die „Radl“ und Mofas der Schüler.

Einige Male waren Vertreter des Kultusministeriums und der Regierung von Oberbayern bei Besprechungen im Haus, Schulräte und Seminarrektoren visitierten, machten Beratungsbesuche oder nahmen Prüfungen ab, das Rote Kreuz und er Bundesverband für Selbstschutz veranstalteten Kurs, die Verkehrswacht brachte Unterrichtsmaterial und Fahrzeuge für Übungszwecke, zu Tanzkursen für die Neuntklassler kamen Fachleute von auswärts, und immer wieder stellten Firmenrepräsentanten neu Lehrmittel und Schulbücher vor.

Vertreter der Stadt besichtigten die Schule und berieten mit dem Schulleiter der Finanzbedarf, Baumaßnahmen oder Renovierungsarbeiten, Handwerker waren im Haus tätig, und natürlich kamen die Eltern zu Sprechstunden um Elternsprechtagen. 

Damit ist die Gästeliste noch nicht erschöpft. Sie reicht vom Umweltbeauftragten bis zum Bergwachtler, vom Wasserwachtler bis zur Feuerwehr, vom Pantomimen bis zum Zauberer und vom Glasbläser bis zur Theatergruppe.

Unliebsame Gäste gehören leider auch dazu: Zweimal wurde in die Schule eingebrochen, wobei jedes Mal erhebliche Schäden entstanden sind und wertvolles Unterrichtsmaterial abhanden kam.

RatteZu den willkommenen, wenn auch eher ungewöhnlichen Gästen gehören dagegen verschiedene Tiere, die offensichtlich auch einmal in die Schule gehen wollten. Abgesehen von Hasen und Meerschweinchen, die Kinder zu Unterrichtszwecken mitbrachten, waren das verletzte Vögel, mehrere Igel, ein Schäferhund, einige Katzen, und ein Käfig voller Wüstenspringmäuse. Nach „Erstversorgung“ und Fütterung in der Schule wurden die Tiere von Schülern daheim weiter betreut, dem Besitzer zurückgebracht oder an eine Pflegestelle vermittelt, bis auf eine schwarze Katze. Für sie fand sich niemand, außer dem Hausmeisterehepaar Kohlmann. Von da an hatte die Hauptschule Wasserburg eine amtliche Mäusefängerin, die Schulhauskatze „Mohrle“.