Zielgruppe: Schüler aus der 10. Jahrgangsstufe mit dem Wahlpflichtfach Technik
Ziele:
- Wissen über das Berufsfeld des Metallbauers und Schmieds
- fachgerechter Umgang mit Werkzeugen zur Metallverarbeitung
- Verbinden und Trennen von Stahlrundmaterial
- Maschinen und Geräte einer Metallwerkstatt kennen lernen
- ein Gefühl für Proportionen und Dimension zu bekommen
- Erfahren schwerer körperlicher Arbeit
- Erfahren von Arbeit in lauter Umgebung und unsauberer Luft
- Erfahren von Arbeit im Freien bei unangenehmen Wetterverhältnissen
- Zusammenarbeit mit externem, fremdem Fachmann und Ausbildern einüben


Projektverlauf:
Der Kurs wurde für Schüler aus der Jahrgangsstufe 10 angeboten.
Die Schüler erlernten Metallbearbeitung mit Stahlrundmaterial.
Vor der Durchführung wurden die Schüler in das dazu nötige Werkzeug eingewiesen und Unfallverhütungsmaßnahmen zur Vermeidung von Schnittverletzungen, Verbrennungen und Augenverletzungen besprochen.
Unter anderem zu erledigenden Aufgaben:
- Mitbringen von nicht mehr benötigten Gegenständen aus Metall, Kunststoff mit glitzernder, funkelnder, strahlender Wirkung, sowie nicht mehr benötigter Elektrokabel
- Abisolieren der Elektrokabel mit Abisolierwerkzeug, um den Kupferdraht zu nutzen
- Unfallverhütungsmaßnahmen
- Trennen von Stahl
- Stahl in Form umbiegen
- Trennen der Teile mit der Trennscheibe, Feilen, Metallsägen und Bohrmaschine
- Verschweißen der Stahlrundformen und Anbringen einer Aufhängung
- Herstellen eines Geflechts aus Drähten und Kabeln
- Befüllen des Geflechts mit den mitgebrachten Gegenständen
In diesem Schuljahr werkten die Technik-Schüler der 10A und 10B von November bis Januar an einer künstlerischen Metall-Skulptur in Anlehnung an ein Kunstwerk von Alexander Calder. Es wurden nach Absprache mit den Schülern drei Konturen in Form von Meerestieren aus Stahlrund hergestellt. Die Konturen erhielten dann ein Geflecht aus Kabeln und Drähten, bestückt mit Gegenständen (Abfall) um die Umweltverschmutzung der Meere zu thematisieren. Betreut wurde die Arbeit von dem Metallbauer Willibald Mittermeier.
Der von allen Beteiligten gesammelte Müll aus Metall und Kunststoff wurde gereinigt und auf seine Brauchbarkeit selektiert. Außerdem entstanden Planungsskizzen zum besseren Verständnis und zur Vorstellung des Vorhabens. Die Zeichnungen dienten auch zur besseren fachlichen Absprache untereinander.
Eingeteilt in drei Gruppen, entstand ein Fisch, eine Schildkröte und ein Tintenfisch. Im Vorfeld wurden die Proportionen der Figuren besprochen.
Zuerst wurden aus 10 mm Stahlrundstangen die Konturen geformt. Die Rundstangen wurden von Hand gebogen, mit Trennscheiben getrennt und dann mit Hilfe von Willibald Mittermeier zusammengeschweißt. Dies erforderte hohen körperlichen Einsatz der Schüler.


Die Tierkonturen wurden mit Draht und Kabeln verwoben. An den Knotenpunkten hängten die Schüler ihre mitgebrachten Abfallgegenstände absturzsicher ein. Zum Schluss wurde ein LED-Draht mit eingeflochten, um noch mehr Wirkung zu erzielen. Die Montage fand in der Aula der Mittelschule statt.
Die gesamte Arbeit erforderte viel Geduld und Ausdauer.
Die Schüler bekamen unter anderem einen Einblick in das Schweißen und erlernten den Umgang mit der Trennscheibe. Außerdem spürten sie, wie es ist, bei eiskalten Temperaturen im Freien zu arbeiten.
Das Projekt wurde von den Schülern der 10. Jahrgangsstufe gut angenommen. Die Schüler arbeiteten ausnahmslos mit Engagement und Ausdauer. Die Arbeit mit dem Schweißgerät verlangte von den Schülern ein hohes Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit. Sie erfuhren schwere, körperliche Arbeit bei schlechter Luft und zugigen Bedingungen. Sie waren von Herrn Mittermeier stark eingebunden und erhielten viel Lob. Selbständiges Arbeiten stand im Vordergrund. Die Motivation der Schüler war groß und das Ziel, dass die Schüler selbständig aus Stahl und Schrott nach gegebenem Auftrag bearbeiten, wurde erreicht.
Sie erfuhren, dass schwere, körperliche Arbeit in Partnerarbeit besser und schneller gelingt. Die Schüler identifizieren sich mit Ihrer gelungenen Arbeit. Ein Erfolgserlebnis ist sehr deutlich zu erkennen.
STEFAN SCHRAG (Fachoberlehrer)