Musikunterricht unter gaaanz anderen Umständen

Heute möchte ich als Musiklehrer einen kleinen Einblick in unseren Alltag im „Musikkammerl“ geben.

 

So ist vor der Virenattacke eine kleine Folk-Combo, ein Tik-Tok-Tanz-Ensemble und eine Art Schülerband - ohne Zutun des Lehrers - „gewachsen“.

 

Leider ist genau diese Selbstverwirklichung der Schüler eingeschlafen, aufgeschoben worden und wird wirklich schmerzlich vermisst.

 

Wo vorher Schüler stark verwirrt zu Oldies oder Folk-Musik zaghaft sangen, darf man das nicht mehr. Und selbst die Musikinstrumente stauben ein, da man sie ja nach jeder Benutzung mit scharfen Mitteln reinigen müsste – was Gitarren und elektronische Geräte (E-Piano) nicht lange verzeihen. Bleiben also noch „Boom Wackers“ (Kunststoff-Schlag-Rohre), die aber leider auch in der Kiste bleiben, weil zwischen den verschieden Schülergruppen nicht genügend Zeit bleibt, um diese „Entkeimung“ durchzuführen.

 

Aber genug der Heulerei von Lehrers Seiten.

 

Die Schüler haben sich größtenteils damit abgefunden, dass Musik aus der „Konserve“ (CD-Player) kommt und Musikunterricht auch aus Geschichte und Geschichten besteht. Ihre Kinder machen mir viel Freude, wenn sie sich durch Nachfragen und Zwischenbemerkungen (Da kommen echt großartige Einwände!) in den Unterricht „einmischen“.

 

Und so wachsen wir in dieser Ausnahmesituation auf ganz besondere Weise zusammen und scharren schon mit den Hufen auf „Musik von Hand gemacht“.

 

Ihr Markus Deiml