Betriebsbesichtigung RKW – Ein Blick hinter die Kulissen

Letzten Monat waren die Klassen VK2 und 10a zu Gast bei der RKW-Gruppe – und was sich für viele zunächst trocken anhörte, entwickelte sich zu einem der spannendsten Erlebnisse des Schuljahres. Hier unser Erlebnisbericht:


Wer (oder was) ist eigentlich RKW?

Die RKW-Gruppe mit Hauptsitz in Mannheim ist ein unabhängiges Familienunternehmen und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Folienlösungen auf Basis von Polyolefinen. Das klingt erst einmal technisch, doch wenn man genauer hinschaut: jeden Tag halten wir unbewusst Produkte oder Verpackungen aus solchen Folien in der Hand – und bei RKW wird genau diese Basis hergestellt.

 

Das Sortiment reicht von Industrie- und Verpackungsfolien über Agrar- und Hygienefolien bis hin zu Spezialfolien für medizinische oder chemische Anwendungen. Etwa 2.800 Menschen sind weltweit für RKW tätig, verteilt auf diverse Standorte.


Mit solchem Hintergrund war klar: ein Besuch dort würde kein reiner “Firmenrundgang” werden – sondern ein echter Perspektivwechsel.

 

Die Exkursion – Eindrücke aus der Praxis

Schon beim Betreten der Produktionshallen war die Atmosphäre greifbar: ein leises Summen von Maschinen, der Geruch von Kunststoff, das gleichförmige, aber beeindruckend präzise Zusammenspiel von Technik und Materialfluss.

 

Für uns war das überraschend:

-          Wir sahen, wie aus granuliertem Kunststoff Materialchen durch Extruder gepresst und in hauchdünne Folien verwandelt wurden.

-          Wir gingen durch Laborräume, in denen Folien auf ihre Zugfestigkeit, Transparenz oder Barriere-Eigenschaften geprüft werden – ja, Folien können tatsächlich “Qualitätsmerkmale” haben!

-          In vielen Stationen erklärte uns das Team, worauf es bei der Herstellung ankommt: gleichmäßige Temperaturverläufe, kontrollierte Kühlung, Feinjustierung der Düsen – und wie winzige Abweichungen riesige Folgen haben können.

-          Besonders faszinierend war der Moment, als uns ein Mitarbeiter zeigte: „Das Produkt, das wir jetzt herstellen, landet später in der Verpackung eures Joghurts oder in der Hülle eurer Tiefkühlpizza – und ihr habt es heute in der Hand gehabt, ohne es zu wissen.”

 

An dieser Stelle wurde vielen klar: Produkte, Verpackungen, die man täglich benutzt – sie alle haben eine Reise hinter sich. Eine Reise, die bei Firmen wie RKW beginnt.

Warum war das für VK2 und 10a eine wertvolle Erfahrung?

 

-          Neuer Blick auf Alltägliches: Dinge, die man für banal hält – wie Verpackungen, Folien oder Beutel – bekamen plötzlich eine ganz andere Bedeutung.

-          Praxis statt Theorie: Wie funktioniert eine Produktionslinie wirklich? Wie wirken sich technische Entscheidungen auf das Endprodukt aus? Solche Fragen wurden vor Ort greifbar.

-          Inspiration für den eigenen Weg: Einige Schülerinnen und Schüler äußerten danach, dass sie sich vielleicht in technischen, chemischen oder produktionsnahen Berufen sehen könnten.

-          Netzwerk & Einblicke: Wir durften mit Mitarbeitenden sprechen, Fragen stellen – und bekamen Einblicke in Berufsbilder, Abläufe und Herausforderungen eines global agierenden Unternehmens.

 

Ein Gedanke zum Schluss

Manchmal merkt man gar nicht, wie stark wir von den Produkten solcher Unternehmen geprägt sind – wirklich jeden Tag und oft ohne es zu merken. Unsere Klassen haben bei RKW erlebt: Technik, Präzision, Innovation und Nachhaltigkeit – und dass hinter jeder Folie eine Geschichte steckt.


Wir sind dankbar für die Einladung, die freundliche Aufnahme und die vielen offenen Antworten auf unsere Fragen. Für VK2 und 10a war diese Betriebsbesichtigung nicht nur lehrreich – sie war eine Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden.

 

ANNA IPPENDORF (Lehrerin)